Warum sich SUVs auch in Deutschland durchsetzen

Mittlerweile handelt es sich bei mehr als jedem dritten in Deutschland neu zugelassenen PKW um einen SUV oder Geländewagen. Die „Sports Utility Vehicles“ werden somit zweifelsohne immer beliebter. Allerdings gibt es auch viele kritische Stimmen, die SUVs ablehnen und dabei insbesondere auf deren Schädlichkeit für die Umwelt verweisen.

Sind die Vorwürfe berechtigt? Und was gefällt den Deutschen so an ihren SUVs? Diese und weitere Fragen sollen im folgenden Beitrag aus unserer Rubrik „Freizeit“ etwas näher beleuchtet werden.

SUVs Komfort und Sicherheit

SUVs bieten eine erhöhte Sitzposition, was gleich mehrere Vorteile mit sich bringt. Der Ein- und Ausstieg wird erleichtert. Dies ist insbesondere für Senioren oder Personen, die bewegungseingeschränkt sind, ein wichtiges Kriterium beim Fahrzeugkauf. Zudem wird ein besserer Blick auf die Straße ermöglicht. Wer erhöht sitzt, hat stets eine gute Übersicht und sieht genau, was um ihn herum passiert, was der Sicherheit zuträglich ist.

Ohnehin empfinden viele SUVs als besonders sichere Fahrzeuge. Dies liegt einerseits daran, dass diese Wagen in der Regel deutlich robuster als zum Beispiel Kleinwagen konstruiert sind. Auch sind sie meist besonders groß und schwer, was bei einem Zusammenprall günstig ist.

Die „Knautschzone“ fällt oft deutlich größer als bei anderen PKWs aus, wodurch Insassen seltener verletzt werden. Allerdings gibt es auch Untersuchungen, die zu dem Schluss kommen, dass SUVs und Standardmodelle sich nicht in ihrer Sicherheit unterscheiden. Der Partnerschutz ist bei SUVs hingegen oft mangelhaft. Das bedeutet, dass Verkehrsteilnehmer, die mit einem SUV zusammenprallen, in der Regel mit erheblichen Schäden und Verletzungen rechnen müssen. Aus diesem Grund vertreten manche die Ansicht, dass SUVs die Straßen unsicherer machen. Die Insassen fühlen sich in ihren Fahrzeugen besonders sicher, was unter Umständen dazu führt, dass sie sich rücksichtsloser und unvorsichtiger im Straßenverkehr verhalten.

Um einen Unfall mit einem SUV glimpflich zu überstehen, ist es meist von Vorteil, in einem vergleichbaren Wagen zu sitzen. Möglicherweise kurbelt dieses Wissen den Verkauf von SUVs weiter an. Schließlich sind die großen und massiven Wagen immer häufiger auf deutschen Straßen unterwegs, sodass es auch immer wahrscheinlicher wird, in einen Unfall mit solch einem Fahrzeug verwickelt zu werden.

Die Sicherheit eines Wagens hängt jedoch nicht nur von Größe und Masse ab, denn zahlreiche Systeme können diese zusätzlich erhöhen. Dazu zählen beispielsweise Seitenaufprallschutz, Assistenzsysteme, die etwa dabei unterstützen, die Spur zu halten oder Radfahrer zu erkennen und Gurtstraffer. Diese und weitere Sicherheitstechnik wird in einigen SUVs standardmäßig verbaut, kann aber immer als zusätzliche Ausstattung gewählt werden. Wer besonders sicher im Straßenverkehr sein möchte, muss also nicht unbedingt ein SUV fahren, sondern kann auch ein anderes PKW entsprechend ausstatten.

Die an Geländewagen angelehnten SUVs sind sehr geräumig und bieten viel Beinfreiheit. Dass viele Personen hinein passen, macht diesen Fahrzeugtyp für Familien besonders attraktiv. Für Gepäck ist darüber hinaus ebenfalls genug Platz.

Egal ob Wocheneinkauf, Utensilien für Hobbys oder Urlaubskoffer für einen Urlaub mit dem Auto: SUVs bringen alles unter. Manche Modelle warten außerdem mit einigen besonderen Clous auf, die zusätzlichen Raum schaffen können.

So verfügt beispielsweise das größte SUV von SEAT über eine teilbare, längsverschiebbare und neigungsverstellbare Rückbank. Es kann auf Wunsch auch mit einer zusätzlichen Rückbank ausgestattet werden, sodass bis zu sieben Personen bequem Platz finden können.

Hier finden Sie weitere Informationen zum SEAT Tarraco, der damit ausgestattet ist. Daher ist es kein Problem, die Kinder und beispielsweise Oma und Opa, Freunde der Kinder oder andere Menschen zeitgleich komfortabel von A nach B zu bringen.

Zugkraft und Geländefähigkeit

Ein weiterer Vorteil von SUVs besteht darin, dass sie als Zugmaschine eingesetzt werden können. Vor dem Fahrzeugkauf sollte jedoch unbedingt die maximale Anhängelast festgestellt werden, denn nicht jedes SUV ist dafür geeignet. Meist können Modelle der Oberklasse deutlich mehr Gewicht ziehen als andere. Dazu zählen beispielsweise der BMW X5 oder der Mercedes GLE. Wer also mit dem Caravan unterwegs sein möchte oder einen Anhänger schleppen muss, sollte sich für solch einen SUV mit integrierter Anhängerkupplung entscheiden. Das Nachrüsten einer Anhängerkupplung ist zwar möglich, aber nicht immer einfach.

Auch wenn es sich bei SUVs nicht um Geländewagen handelt, so sind sie doch meist deutlich geländefähiger als Standardmodelle. Viele SUVs verfügen über Allradantrieb, was sehr nützlich ist, wenn man häufig über Schlamm, Schnee oder anderes eher unwegsames Terrain fahren muss, Auch die größere Bodenfreiheit verleiht SUVs OffRoad-Eigenschaften, die zwar mit denen echter Geländewagen nicht mithalten können, aber doch für Erleichterung sorgen können.

Parken

Auch wenn SUVs in vielen Belangen punkten können, so wird es mit den großen Fahrzeugen häufig nicht leicht, einen Parkplatz zu finden. Gerade in der Stadt, wo es ohnehin grundsätzlich zu wenig Parkplätze gibt, kann es schnell frustrieren, mit dem SUV unterwegs zu sein. Wo ein Kleinwagen bequem Platz findet, passt der SUV mitunter trotz ausgezeichnetem Fahrer einfach nicht in die Parklücke. In ländlicheren Regionen und mit eigenem Stellplatz ist dies weniger problematisch.

SUVs Kosten und Verbrauch

SUVs gelten als kostspielig, sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt. Diese Aussage ist jedoch zu einfach. Ohne Frage gibt es die großen Spritschlucker, die richtig ins Geld gehen und obendrein eine schlechte Klimabilanz haben. SUVs gibt es mittlerweile jedoch in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Es kommt also sehr darauf an, für welches SUV man sich entscheidet.

Es gibt Modelle wie den VW T-Cross, der im Prinzip ein Kleinwagen ist, in diesem Fall ein VW-Polo, jedoch eine Karosserie hat, die als SUV gewertet wird. Sie sind in der Regel höher und länger als der verwandte Kleinwagen, aber nur unwesentlich breiter. Diese Wagen sind meist nicht viel teurer als die jeweiligen Standardmodelle und auch der Verbrauch liegt nicht viel höher.

Wer sich hingegen für ein klassisches SUV der Mittel- oder Oberklasse entscheidet, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass ein höheres Fahrzeuggewicht sowohl mehr CO2-Emmissionen als auch höhere Kosten mit sich bringt. Der Spritverbrauch ist vergleichsweise hoch, zudem fallen die Versicherungskosten für SUVs in der Regel höher aus als für andere PKWs.

Ist das SUV mit Allradantrieb ausgestattet, sorgt dies ebenfalls für Mehrverbrauch und damit steigende Kosten. Es gibt jedoch auch viele kleinere SUVs, die keinen Allradantrieb haben. Der Toyota Yaris beispielsweise verfügt ausschließlich über Frontantrieb. Ob sich ein Allradantrieb wirklich lohnt, sollte vor dem Kauf gut überlegt sein.

Die meisten Menschen in Deutschland werden ihn vermutlich nicht benötigen. Um Klima und Umwelt weniger zu belasten, kann man auf alternative Antriebe wie Elektromotoren setzen. Mit diesen können derzeit Strecken von bis zu 400 Km zuverlässig bewältigt werden. Wer regelmäßig mehr fährt, nutzt vielleicht lieber einen Plug-In-Hybrid, der Elektroantrieb und klassischen Verbrenner verbindet.

SUVs müssen also nicht zwangsläufig eine Umweltsünde sein. Die Hersteller sind darauf bedacht, auch SUVs umweltfreundlicher zu gestalten und den Verbrauch zu reduzieren. So ist davon auszugehen, dass zukünftige Modelle immer mehr Kritiker besänftigen können. SUV ist eben nicht gleich SUV. Und das erklärt die große Beliebtheit auch in Deutschland. Für nahezu jedes Bedürfnis und jeden Geschmack kann ein passendes Fahrzeug in diesem Fahrzeugsegment gefunden werden.

Foto: (c) Djordje Petrovic auf Pexels

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