Fahrradanhänger kaufen – Tipps
Ob für den Familienausflug ins Grüne, für sportliche Unternehmungen oder zum Einkaufen: Ein Fahrrad ist und bleibt ein wichtiges und gesundheitsförderliches Verkehrsmittel für Jung und Alt. Als sinnvolle Alternative zum Auto fehlt es einem Fahrrad oder E-Bike jedoch vielfach an Stauraum. Mit einem Fahrradanhänger, der genug Platz für wichtig Utensilien bietet und sogar Kinder und Haustiere sicher transportiert, kann sich dies ändern. Was Sie beachten müssen, wenn Sie einen Fahrradanhänger kaufen möchten, lesen Sie in unserem Beitrag.
Was muss ich beachten, wenn ich einen Fahrradanhänger kaufen möchte?
Beim Kauf eines Fahrradanhängers müssen Sie auf wichtige Sicherheitsaspekte achten. Generell sollten Sie nur Fahrradanhänger kaufen, welche gemäß DIN-Norm EN 15918 geprüft sind und ein stabiles Fahrverhalten zeigen. Bevor Sie sich für einen Anhänger entscheiden, gilt es auf die nachfolgenden Kriterien zu achten.
Beleuchtung
Achten Sie beim Fahrradanhänger auf die richtige Beleuchtung. Sofern der Anhänger das Rücklicht des Fahrrads verdeckt, müssen Sie am Fahrradanhänger links und rechts auf der Rückseite Rückstrahler sowie eine rote Heckleuchte anbringen. Außerdem ist es sinnvoll, Seitenreflektoren und Frontreflektoren zu kaufen. Sofern der Anhänger breiter als ein Meter ist, benötigen Sie zusätzlich auf der linken Vorderseite eine weiße Frontleuchte. Nur dann ist es für Autofahrer möglich, den Fahrradfahrer beim Abbiegen nach Einbruch der Dunkelheit rechtzeitig wahrzunehmen.
Kupplung
Ein weiteres, wichtiges Kaufkriterium betrifft die Kupplung. Diese verbindet den Anhänger mit der Deichsel mit dem Fahrrad. Es ist sinnvoll, eine leicht bewegliche Kupplung zu nehmen, die auch in engen Kurven ein sicheres Fahren ermöglicht. Zudem sollten Sie abwägen, welches Kupplungssystem Sie nutzen möchten. Zweiteilige Kuppelungen bringen häufig einen zusätzlichen Sicherheitsverschluss mit und gewährleisten deshalb einen besseren Halt.
Fahrradanhänger Federung
Damit der Fahrradanhänger auch auf unebenen Boden nicht über jeden Stein „springt“, sorgt eine Federung für ein verbessertes Fahrgefühl. Entweder sind Blattfederungen oder Schaumstofffederungen verbaut, die beide spezifische Vor- und Nachteile mitbringen:
Blattfedern sind manuell einstellbar und ideal, falls Kinder oder Haustiere wie Hunde im Fahrradanhänger mitfahren. Nachteilig an dieser Federung ist, dass sie den Anhänger während der Fahrt „aufschaukeln“ lässt und dieser bei einer zu schnellen Geschwindigkeit schlimmstenfalls umkippt. Schaumstofffederungen haben dieses Problem nicht, sind allerdings kostenintensiver als Blattfederungen.
Material & Verdeck des Anhängers
Auch die Materialien und das Verdeck spielen beim Kauf eines Fahrradanhängers eine Rolle. Viele Anhänger bestehen aus leichtem Aluminium oder aus einem robusten Stahlrahmen.
Wichtige Qualitätsmerkmale für ein gutes Verdeck ist dessen Wasserfestigkeit und UV-Schutz. Auch Netzgitter und Fliegenschutz sind zu empfehlen, damit der Anhänger ausreichend belüftet wird und keine Insekten ins Innere gelangen.
Fahrrad-Anhänger Anschnallsystem
Um Hunde und Kinder bei der Fahrt bestmöglich zu schützen, sollte der Fahrradanhänger einen Gurt haben. Kinder sind beispielsweise durch einen 3-Punkt-Gurt, der an Hüften und Schulter anliegt, oder durch einen „Y-Gurt“ (5-Punkt-Gurt) ausreichend geschützt.
Hundeanhänger haben solch ein komplexes System zwar nicht. Hier sollten Sie das Tier mithilfe einer Anschnall-Geschirrs oder längeneinstellbaren Leinen sichern können.
Anhänger mit Sichtfenster
Im Verdeck bieten vordere und seitliche Fenster Kindern und Hunden die Möglichkeit, während der Fahrt die Aussicht zu genießen. Als Fahrer haben Sie beim Blick in den Rückspiegel die Möglichkeit, ins Innere des Fahrradanhängers zu sehen.
Sitzschalen im Anhänger
Selbstverständlich muss ein qualitativ hochwertiger Fahrradanhänger auch eine komfortable Sitzposition gewährleisten. Dafür sollten die Sitze gepolstert und bequem sein. Für den Hund kommt es weniger auf den Sitz, sondern vielmehr auf einen bequemen Zugang an. Da großgewachsene oder ältere Hunde Probleme haben, weiter vorne im Bereich von Kupplung und Deichsel in den Anhänger einzusteigen, sollten sie hinten einsteigen können.
Fahrradanhänger Zubehör
Zusätzlich zur üblichen „Standardausrüstung“ kann es sinnvoll sein, nützliche Zubehörteile zu verwenden. Schauen Sie sich deshalb bei Bedarf beispielsweise nach einem Sicherungsseil um, mit dem Sie Fahrten auf unwegsamen Geländen besser bewältigen können. Falls Sie scharfe Kurven fahren, sichern Sie sich zudem ab, wenn Sie am Lenkrad einen Rückspiegel installieren. Bei Unwetter und heftigen Regenfällen bewahrt ein Schutzblech die im Anhänger sitzenden Kinder oder Hunde vor während der Fahrt aufgewirbelten Steinen, Staub oder anderen Gegenständen.
Überblick über die verschiedenen Fahrradanhänger: Das sollten Sie wissen
Fahrradanhänger erfüllen unterschiedliche Einsatzzwecke. Sowohl für Kinder, als auch für Hunde erhalten Sie im Handel unterschiedliche Modelle mit jeweils anderen Eigenschaften. Wir stellen Ihnen nachfolgend die Merkmale und Vorteile dieser Varianten vor.
Kinder Fahrradanhänger kaufen
Kinder dürfen Sie bis zu einem Lebensalter von sieben Jahren bzw. einer Größe von 1,40 Metern im Anhänger transportieren. Achten Sie vor dem Kauf auf die sicherheitstechnischen Anforderungen, sprich auf die DIN-Norm sowie einem GS-Zeichen oder TÜV-Siegel. Damit Ihrem Kind während der Fahrt nichts passiert, sollten Sie ein Modell mit erhöhter Sitzfläche wählen, dessen Bodenwanne bestenfalls aus robustem Metall besteht.
Es gibt auch spezielle Kinderfahrradanhänger, die auf Kleinkinder und Babys ausgerichtet sind. Vorteilhaft hierbei ist, dass der Nachwuchs generell mehr Platz hat als im normalen Kinderwagen und so während der Fahrt beispielsweise problemlos spielen kann. Je nach Modell – Einsitzer- oder Zweisitzer – finden bis zu zwei kleine Passagiere im Anhänger Platz. Es gibt auch Modelle, die Sie mithilfe einer praktischen Jogger-Funktion zum Kinderwagen ausbauen und umbauen können.
Anders als Hundeanhänger finden Sie in einem Fahrradanhänger für Kinder dank der zahlreichen Fächer sowie Rückentaschen und Innentaschen viel Stauraum für Gepäck und andere wichtige Utensilien.
Durch die hochwertige Ausstattung gelten Fahrradanhänger als sehr sicher im Straßenverkehr. Bei unter zweijährigen Kleinkindern sollten Sie einen gefederten Anhänger erwerben, da die empfindliche Rückenmuskulatur der Kleinkinder Stürze noch nicht ausreichend abfangen kann. Gefederte Kinderanhänger gelten als rückenschonend, wiegen aber sehr viel und sind entsprechend teurer als ungefederte Modelle. Letztere passen für Fahrten mit über zweijährigen Kindern auf befestigten Straßen oder kürzeren Strecken.
Hunde Fahrradanhänger kaufen
Hundeanhänger mit Anschnallgeschirr transportieren den geliebten Vierbeiner auf einer festen Bodenwanne von A nach B. Dank der robusten Bauweise und dem Einstieg im hinteren Bereich können Sie solche Modelle auch nutzen, um kranke oder sehr alte Hunde mühelos fortzubewegen. Je nachdem, wie groß Ihre Vierbeiner sind, können Sie bis zu zwei mittelgroße Hunde im Anhänger mitnehmen.
Lasten-Fahrradanhänger kaufen
Ein Lastenrad mit Anhänger ist eine Alternative zum „normalen“ Fahrradanhänger. Auf diesen variabel einsetzbaren Anhängern können Sie schwere Lasten wie Einkäufe oder Gepäckstücke sicher fortbewegen. Je nach Modell können Sie damit Lasten mit bis zu 75 Kilogramm Gewicht transportieren. Bei der kostengünstigen Variante ohne Abdeckung haben Sie beispielsweise die Wahl, ob Sie kastenförmige Anhänger oder Trolleys mit Luftbereifung verwenden.
Möchten Sie häufiger schwere Lasten mit dem Rad transportieren, können Sie auch Ihr herkömmliches Fahrrad zum E-Bike nachrüsten.
Tipps für eine sichere Fahrt mit Fahrradanhänger
Ehe Sie mit Kind und Kegel unterwegs sind, sollten Sie zunächst ein Gefühl für die Fahrt mit Anhänger bekommen. Deshalb macht es sich gut, wenn Sie zum Einstieg mit dem leeren Anhänger einige Proberunden absolvieren, um richtig in die Kurven zu kommen und rechtzeitig zu bremsen. Sollte dies ohne Probleme funktionieren, setzen Sie eine weitere Fahrt mit simulierter Beladung um, ehe Sie schlussendlich mit Ihrem Kind oder Hund losfahren.
Noch vor der Fahrt sollten Sie den Anhänger auf Schäden, die vorhandene Abdeckung oder lockere Schrauben überprüfen, um sicher und unfallfrei zu fahren. Auch den Reifendruck sollten Sie kontrollieren: Bei einem Wert von unter 2,5 Bar müssen Sie die Reifen aufpumpen. Denken Sie zudem an eine ausreichende Menge Wasser, falls die Fahrt länger dauern sollte.
Steigen die Passagiere ein oder aus, sollten Sie zur Sicherheit die Feststellbremse aktivieren, damit Ihnen der Anhänger währenddessen nicht wegrollt. Platzieren Sie Ihr Kind, den Hund oder die Gegenstände möglichst mittig auf dem Anhänger, damit auf beiden Seiten kein Ungleichgewicht entsteht, das die Fahrt beeinträchtigt. Fahren Sie anschließend vorausschauend ohne ruckartig zu bremsen und möglichst nicht auf Kopfsteinpflastern, da sich diese während der Fahrt sehr unangenehm anfühlen. Auch enge und stark befahrene Radwege sollten Sie vermeiden und, wenn möglich, mit Seitenspiegel am Lenker fahren, um beim Überholen oder sonstigen Fahrmanövern die Passagiere jederzeit im Blick zu behalten.
Titelbild: (c) Manfred Antranias Zimmera auf pixabay
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