FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise
Dresden, Berlin, Potsdam, Leipzig, Halle/Saale und Weimar: Vom 01.-07. März 2020 war das FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise durch Mitteldeutschland und huldigte dem großen Komponisten und Namensgeber. In ihrem Reisegepäck hatten die beiden Musiker ausgewählte Werke für Klavier und Violine. Darunter befanden sich Kompositionen u. a. von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Bethoven und Arcangelo Corelli.
FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise – eine Idee wird mit Leben erfüllt
Am 21. Juni 2019 erlebte das FRANZ LIST-DUO eine gefeierte Premiere seines Konzertprogramms „Caprice Viennois – klassische Musik amüsant und launig“ auf Schloss Friedrichsfelde in Berlin. Da dieses Konzert des klassischen Musiker-Duos auf eine so große Begeisterung gestoßen war, entstand bei den beiden Musikern Michael Maciaszczyk und Friedrich Höricke der Wunsch, einmal gemeinsam auf Konzertreise durch Deutschland zu gehen. Was lag also näher, als diesen Wunsch in die Tat umzusetzen.
Wir haben die Musiker und den Konzertveranstalter auf der Konzertreise durch Mitteldeutschland auch mit der Kamera begleitet. Welche ausgewählten Konzertorte wir besuchten und wie das Publikum reagierte, erfahren Sie in unserem Beitrag. Dort lesen Sie auch, was der Pianist Friedrich Höricke in seinem Reisetagebuch notierte.
Die Musiker des FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise
Bei dem FRANZ LISZT-DUO handelt es sich um ein klassisches Duo, bestehend aus Violine und Klavier. Gegründet wurde es im Jahr 2019 von Michael Maciaszczyk (Violine) und Friedrich Höricke (Klavier). Kennengelernt hatten sich die beiden Musiker schon vor vielen Jahren bei den Proben zu einem Konzert des Geigers Michael Maciaszczyk an der Philharmonie in Hirschberg. Die Pianistin war plötzlich erkrankt und Friedrich Höricke übernahm kurzfristig diesen Part. Schon während der Proben und später beim Konzert stellten die beiden Musiker relativ schnell fest, dass sie beide in der Musik und mit der Musik mühelos kommunizieren konnten. Dies ist bis heute so geblieben und sicherlich auch einer der Gründe für den Erfolg der beiden Künstler.
(v.l.n.r.) Der Musiker Friedrich Höricke im Gespräch mit Michael Maciaszczyk
Michael Maciaszczyk (Violine)
Der 1976 in Opole/Oppeln (Polen) geborene Michael Maciaszczyk lebt und arbeitet in Wien. In der Hauptstadt Österreichs hat er seit über 20 Jahren seine musikalische Heimat und Wirkungsstätte gefunden. Michael Maciaszczyk hatte so weltberühmte Lehrer wie
- Michel Schwalbé, erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan
- Alfred Staar (Wiener Philharmoniker)
- Marina Jaschwili in Moskau
- Olga Parchomienko in Paris
Mit 21 Jahren wurde der Violinist Michael Maciaszczyk zum Konzertmeister des Wiener Kammerorchesters berufen und arbeitete von da an auch regelmäßig mit den Wiener Philharmonikern. Er ist Mitglied der Toyota Master Players, Konzertmeister der Secession Players Wien und des Wiener Klassik Ensembles. Michael Maciaszczyk arbeitet außerdem mit dem Ensemble Wiener Collage im Schönberg Center Wien und dem Steude Quartett.
Friedrich Höricke (Klavier)
Der in der Nähe von Berlin lebende Pianist Friedrich Höricke gab im Alter von 11 Jahren sein erstes Klavierkonzert mit Werken von Chopin. Kurze Zeit später wurde das musikalische Wunderkind bereits als jüngster Student in die Meisterklasse von Günter Ludwig an der Musikhochschule in Köln aufgenommen.
Sein Musikstudium schließt Friedrich Höricke gemeinsam mit dem Abitur ab. Danach führte der Weg des jungen Pianisten von Deutschland in die Vereinigten Staaten von Amerika, genauer gesagt nach Philadelphia. In Philadelphia angekommen, erhält er am renommierten „Curtis Institut of Music“ seine weitere musikalische Ausbildung.
Als mittlerweile mehrfacher internationaler Preisträger wurde Friedrich Höricke hier von so namhaften Pianisten wie
- Rachmaninoff-Preisträger Seymour Lipkin
- Godowsky-Schüler Jorge Bolet
- Horowitz-Schüler Gary Graffman
- Leschetitzky-Schüler Mieczyslav Horszowski
unterrichtet.
Der Musiker Friedrich Höricke fühlt sich der Tradition der großen Klaviervirtuosen des 19. Jahrhunderts verpflichtet. Seine Repertoireschwerpunkte liegen in der deutschen und slawischen Klaviermusik.
Gemeinsam mit dem FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise durch Mitteldeutschland
Die Stadt Dresden war der erste Konzertort, den der Veranstalter für die Konzertreise durch Mitteldeutschland geplant hatte. Vor Michael Maciaszczyk und Friedrich Höricke lagen sechs Konzerte „Caprice Viennois, die die beiden Künstler auf ihrer einwöchigen Tour im März 2020 zu absolvieren hatten.
Das FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise in Dresden am 01.03.2020
Da das erste Konzert auf der Tour am Sonntag als Matinée am Vormittag geplant war, erfolgte die Anreise in die Residenzstadt Dresden bereits am Vortag. Neben einer entspannten Anreise bot dies auch die Möglichkeit, in der ehemaligen sächsischen Residenzstadt zu wandeln. Nicht umsonst wird Dresden auch „Elbflorenz“, „Florenz des Nordens“ oder „Florenz an der Elbe“ genannt.
Auch wir waren wieder von dieser altehrwürdigen Stadt mit ihren prachtvollen Bauwerken begeistert. Der einziartige sogennante „Canaletto Blick“, den schon der Maler Bernado Belloto 1748 auf Leinwand gemalt hatte, erstrahlt auch heute wieder wenn man vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke auf die Altstadt von Dresden blickt.
Ansicht von Dresden. Vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke. Die Elbe fliesst vom Hintergrunde links zum Vordergrunde rechts herab. Rechts, am jenseitigen Ufer, die katholische Hofkirche, die Brücke, die Kuppel der Frauenkirche. Vorn links ein Haus neben einem Baume. Davor am Ufer verschiedene Staffage-Figuren.
Zitat: Bildbeschreibung im Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden von 1887
Das Coselpalais in Dresden
Wie bereits erwähnt, war das erste Konzert „Caprice Viennois“ des FRANZ LISZT-DUO auf seiner Konzertreise eine Matinée. Diese fand am Sonntag, 1. März 2020, um 11 Uhr im Robert Schumann-Saal im Dresdner Pianosalon des wiederaufgebauten Coselpalais statt.
Blick auf den Dresdner Pianosalon, welcher sich im ersten Geschoss des Coselpalais befindet.
Das Coselpalais an der Frauenkirche wurde 1762 durch Julius Heinrich Schwarze erbaut. Im Jahr 2000 konnte der Wiederaufbau des 1945 komplett zerstörten Gebäudes abgeschlossen werden.
Das im Rokokostil erbaute Palais bot die wunderbare Kulisse und den festlichen Rahmen für einen großartigen Konzertauftakt. Der historischen Festsaal im Coselpalais, in dem Robert Schumann, Clara Schumann und Marie Wieck bereits Konzerte gaben, wurde im Jahr 2017 in Robert Schumann Saal umbenannt.
Durch die hohen Saalfenster eröffnete sich dem Publikum der Blick auf die prachtvolle und monumentale Frauenkirche. Vor dieser imposanten Kulisse präsentierte das Duo sein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm, das von Werken des Barock bis hin zum 20. Jahrhundert reichte. Die beiden hochkarätigen Musiker begeisterten durch ihr Spiel und humorvolle Anekdoten das Publikum. Dies wurde von den Dresdnern enthusiastisch gefeiert.
Nach diesem grandiosen Konzertauftakt im Dresdner Pianosalon ging es anschließend weiter auf der Bundesautobahn 13 mit dem Ziel Berlin. Unsere Reise wurde aber nur wenige Kilometer später von einer Mittagseinkehr unterbrochen. Unser Ziel war Radeburg, die Geburtsstadt des berühmten Berliner Genrezeichners Heinrich Zille. Bei der Ortseinfahrt entdeckten wir vor der Tür eines zünftigen Gasthofs mit gutbürgerlicher Küche eine Schiefertafel, welche Hammelbraten mit Bohnen und Klößen anbot. Wir folgten dieser Empfehlung, was sich im Nachhinein als eine gute Entscheidung erweisen sollte.
Durch die Saalfenster des Robert Schumann Saals im Dresdner Pianosalon schaut das Konzertpublikum auf die Frauenkirche.
FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise zu Gast in Berlin am 02.03.2020
Berlin, „die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten“, war die zweite Station auf unserer Tour mit dem FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise. Die deutsche Hauptstadt, welche mit ihren historischen Bauwerken, allen voran dem Brandenburger Tor, für die Geschichte einer ganzen Nation steht, besticht neben einer außerordentlichen Vielfalt an Sehenswürdigkeiten durch ein reiches Kulturangebot.
Nicht umsonst ist Berlin die Stadt der Künste und der Künstler. Sieben Symphonieorchester, zuvorderst die international gefeierten Berliner Philharmoniker und drei große Opernhäuser machen Berlin zu einem Anziehungspunkt für Klassikliebhaber aus der ganzen Welt. Zusätzlich bieten zahlreiche Theater, Varietés, Kabaretts und Kleinkunstbühnen Unterhaltung für jeden Geschmack.
Das Blackmore`s in Berlin
Für „Große Musik im kleinen Rahmen“ steht die Berliner Konzertlocation „BLACKMORE’S – Berlins Musikzimmer“ in Wilmersdorf.
Das „BLACKMORE’S – Berlins Musikzimmer“ steht für einen individuell gestalteten Konzertort, der jenseits der großen Konzertsäle ein einzigartiges Musikangebot bietet. Hochkarätige Musiker und große Solisten hat es bereits hierher verschlagen. Sie alle schätzen diesen Ort auch oder gerade wegen dieser inspirierenden und fast privaten Atmosphäre.
Auch wir konnten uns von dieser einzigartigen Atmosphäre überzeugen. Beim Konzert „Caprice Viennois“ hatten die beiden Musiker die Möglichkeit, ihrem Publikum einmal ganz besonders nahe zu sein. In dieser fast schon „Wohnzimmeratmosphäre“ begeisterten Michael Maciaszczyk und Friedrich Höricke ihr Publikum vom ersten bis zum letzten Ton. Zur besonderen Freude der Gäste gaben die beiden Künstler abwechselnd interessante Hinweise und amüsante Anekdoten zu den Werken und den Komponisten zum Besten.
Auch in Postdam ist das FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise am 03.03.2020 Potsdam
Eine kurze Reise mit unserem Tourbus brachte uns von unserem letzten Konzertort in Berlin in die Kulturstadt Potsdam. Die bevölkerungsreichste Stadt an der Havel, die auch die Landeshauptstadt von Brandenburg ist, war die dritte Station des FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise durch Mitteldeutschland. Die Stadt der preußischen Schlösser und Gärten steht neben ihrem historischen Erbe für ein vielfältiges und reiches Kulturleben.
„Caprice Viennois“ im Nikolaisaal Potsdam
Unsere Fahrt endet in der historischen Mitte der Residenzstadt. Direkt am Potsdamer Stadtkanal gelegen, befindet sich der Nikolaisaal. Hinter einer friderizianischen Fassade aus dem 18. Jahrhundert, verbirgt sich ein elegantes und modernes Konzerthaus, der heutigen Spielstätte der beiden Musiker.
Frontansicht Nikolaisaal Potsdam am Abend
Auch das Konzert im Nikolaisaal sollte ein sehr erfolgreiches werden. Michael Maciaszczyk und Friedrich Höricke wurden von den Proben bis zu den Zugaben von einem hochprofessionellen Technikteam des Nikolaisaals betreut, dass die beiden Musiker beleuchtungs- und mikrofontechnisch bestens in Szene setzte.
Mit dem fulminanten „Grand Duo“ von Franz Liszt endete das Konzertprogramm im Nikolaisaal. Der danach aufbrandende, jubelnde Applaus des Potsdamer Publikums sorgte jedoch dafür, dass man die beiden Musiker auch in Potsdam nicht ohne zwei Zugaben von der Bühne gehen ließ.
Die Musikstadt Leipzig ist ein Muß für das FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise am 05.03.2020
Nach einem Tag der Erholung für alle Beteiligten im idyllischen Havelland setzte sich der Tourbus am Donnerstag wieder in Bewegung. Das Ziel unserer Reise war Leipzig.
Die Stadt Leipzig blickt auf eine lange historische Geschichte zurück. Ihre Entstehung begann vor über 1000 Jahren. Als ehemaliges Zentrum des internationalen Pelzhandels, des Buchdrucks und Buchhandels, beherbergt die ehemalige Messe- und Handelsstadt eine der ältesten Universitäten Deutschlands.
Mein Leipzig lob ich mir, denn es ist ein Klein-Paris und bildet seine Leute.
Zitat: Johann Wolfgang von Goethe
Leipzig hat aber auch als Musikstadt eine große Tradition. So bedeutende Musiker wie Johann Sebastian Bach, Felix Mendelsohn Bartholdy, Edvard Grieg, Gustav Mahler, Clara und Robert Schumann haben hier gelebt, der Komponist Richard Wagner wurde hier geboren. Die Stadt Leipzig ist die Heimat des international renommierten Gewandhausorchesters und des Thomanerchors.
Am 5. März spielten die beiden Musiker im zauberhaften Rokoko-Festsaal des Gohliser Schlösschens, einer Architekturperle im Leipziger Stadtteil Gohlis.
Gohliser Schlösschen
Im Jahr 1756 entstand im damaligen nordwestlich von Leipzig gelegenen Dorf Gohlis im Auftrag des Leipziger Kaufmanns und Ratsbaumeisters Johann Caspar Richter ein Sommerpalais. Die Architektur, Innenausmalung und die umschließenden Orangerieflügel gehören bis heute zu den Höhepunkten der sächsischen Rokokobaukunst.
Das Gohliser Schlösschen ist der letzte noch erhaltene barocke Prachtbau, von allen großbürgerlichen Schloss- und Gutsanlagen der Barockzeit, die sich in und um die Stadt Leipzig befanden.
Blick auf das Gohliser Schlösschen
Über das Konzert im Gohliser Schlösschen notierte der Pianist Friedrich Höricke in seinem Reisetagebuch folgende Zeilen:
Wir ließen uns von der Atmosphäre und der Akustik des schönen Raumes inspirieren und füllten den Saal mit den Klängen von Haydn, Mozart und Beethoven. Als dann während des „Präludium und Allegro“ von Pugnani-Kreisler unvermittelt eine Saite auf der Geige riss, unterbrach ich die entstandene Pause, die Michael Maciaszczyk zum Aufziehen einer neuen Saite benötigte, damit, dem Publikum einen ganzen Strauß von Anekdoten über den berühmten Wiener Geiger Fritz Kreisler zu erzählen. Als Michael Maciaszczyk dann, sowohl instrumental als natürlich auch persönlich wieder in allerbester Stimmung, in den Saal zurückkehrte, konnte das Konzert ohne weitere Zwischenfälle fortgesetzt werden. Besonders schön war es anzusehen, dass auch einige Kinder, also ganz junge Musikfreunde, brav und aufmerksam das Konzert verfolgt hatten und den beiden Künstlern im Anschluss begeistert gratulierten.
Zitat aus dem Reisetagebuch von Friedrich Höricke
Nach dem Konzert genossen wir noch die gutbürgerliche Küche in der historischen Leipziger Gaststätte „Mückenschlösschen“, bevor es dann weiter nach Halle an der Saale ging.
06.03.2020 Halle/Saale
Für Freitag, den 6. März stand für das FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise durch Mitteldeutschland die Händelstadt Halle an der Saale auf dem Programm.
Die Stadt Halle an der Saale ist die größte Stadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Ihren Namen verdankt die alte Hanse- und Universitätsstadt den zahlreichen Solequellen der Umgebung. Händler aus allen Teilen Europas kamen, um das „weiße Gold“ zu kaufen. Die Salzborne gaben „Hall“, das Wort steht für Salzbereitungsstätte, den Namen. Die Stadt verdankt ihnen und den Halloren, die in strohgedeckten Siedehütten, den sogenannten „Koten“, welche unterhalb der Marktkirche die würzigen Salzkristalle gewannen, ihren Reichtum.
Im 17. Jahrhundert, der Salzhandel hatte zunehmend an Bedeutung verloren, entwickelte sich die Stadt durch ihre Universität und die Franckeschen Stiftungen zu einem führenden geistigen Zentrum in Deutschland.
Georg Friedrich Händel in Halle
Halle an der Saale ist ebenfalls eine Musikstadt. Im Jahr 1685 wurde hier der Komponist Georg Friedrich Händel geboren.
Hier in Halle erfuhr Händel auch seine grundlegende musikalische Ausbildung. Seit dem Jahr 1803 finden regelmäßig Aufführungen von Händels Werken statt. Bereits 1859 ließ die Stadt Halle ein Händel-Denkmal errichten.
Händel ist der größte Komponist, der je gelebt hat… ich würde mein Haupt entblößen und auf seinem Grabe niederknien!
Quelle: Ludwig van Beethoven Einschätzung aus dem Jahr 1823
Friedrich Höricke schreibt zum Aufenthalt in Halle an der Saale in seinem Reisetagebuch:
Mittags gab es noch Zeit zu einem kurzen Bummel durch die reizvolle Altstadt, wo wir uns auf dem Marktplatz zu Füßen des Georg-Friedrich-Händel-Denkmals noch mit einem kleinen Imbiss stärken konnten. Danach ging es am Abend in die nach dem großen Sohn der Stadt benannte Georg Friedrich Händel-Halle am Salzgrafenplatz 1. Hier war eine Künstlergarderobe für das „Franz Liszt-Duo“ reserviert. Unsere benachbarte Garderobe gehörte dem Kabarettisten Dieter Nuhr, der ebenfalls einen Auftritt in einem der Veranstaltungssäle des Hauses hatte. Wir trafen uns kurz vor 20 Uhr auf dem Flur und wünschten uns mit einem freundlichen Lächeln gegenseitig „Toi-toi-toi“. So kann man davon ausgehen, dass das Hallenser Publikum in beiden Sälen einen vergnüglichen Abend erlebte.
Das FRANZ LISZT-DUO beendet seine Konzertreise in Weimar 07.03.2020
Wo hätte eine Tournee des FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise einen besseren Abschluss finden können, als in der Kulturstadt Weimar in Thüringen? Die Stadt an der Ilm, in der der prominenteste und einflußreichste Klaviervirtuose selbst so viele Jahre gewirkt und gelebt hatte.
Der ungarisch-österreichische Komponist, Pianist und Weimar
In Weimar, wo das musikalische Wunderkind, welches sich bereits mit sieben Jahren das Notenschreiben selbst beigebracht hatte, einen großen Teil seiner wichtigsten Werke schuf und an der damaligen Hofoper der Welt zum ersten Mal Wagners „Lohengrin“ präsentierte, residierte er zunächst in der Altenburg und später im Hofgärtnerhaus, umringt von seinen Schülern.
Michael Maciaszczyk und Friedrich Höricke besuchten vor ihrem Konzert das Wohnhaus von Franz Liszt.
Bis heute ist Liszts letztes Weimarer Wohnhaus mit seiner gesamten Innenausstattung erhalten geblieben und als Museum zugänglich. Natürlich haben es sich unsere beiden Künstler nicht nehmen lassen, dort dem großen Meister, dessen Namen sie tragen, mit einem Besuch vor ihrem Konzert ihre Reverenz zu erweisen.
Schloss Ettersburg
Auf Schloss Ettersburg, der idyllisch gelegenen Sommerresidenz der Großherzöge von Sachsen-Weimar, fand das letzte Konzert „Caprice Viennois“ des FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise statt.
Da fiel mirs auf wie mir die Gegend so lieb ist, das Land! der Ettersberg!
Quelle: Goethe in einem Brief an Charlotte von Stein, 16. Juli 1776
Schloss Ettersburg diente der Herzogsfamilie als Jagdsitz und Sommersitz. Hier empfing sie so berühmte Gäste, wie Franz Liszt und Hans Christian Andersen. Auch Johann Wolfgang von Goethe hatte sich von der Schönheit dieses Ortes inspirieren lassen und dort den Park dichtend durchstreift. Auf Schloss Ettersburg erfolgte die Uraufführung der Iphigenie mit Goethe als Orest. Friedrich Schiller schrieb hier an Maria Stuart.
Mit dem Abschlusskonzert „Caprice Viennois“ auf Schloss Ettersburg hat das FRANZ LISZT-DUO auf Konzertreise seine letzte Spielstätte gefunden.
Der historische „Gewehrsaal“ bot die Kulisse für das Abschiedskonzert unserer Tournee, bei dem sich das Weimarer Publikum sehr begeistert zeigte. Die Konzertbesucher bedankten sich bei Michael Maciaszczyk und Friedrich Höricke für ihren hochkarätigen musikalischen Vortrag mit nicht enden wollendem Applaus und entließen die beiden Künstler erst nach drei Zugaben von der Bühne.
Einen kleinen Konzertmitschnitt vom Konzert „Caprice Viennois“ aus dem Gewehrsaal von Schloss Ettersburg finden Sie nachfolgend.
Gaetano Pugnani „Präludium und Allegro“ (Arrangement Fritz Kreisler) Michael Maciaszczyk – Violine Friedrich Höricke – Klavier
Auch die schönste Konzertreise geht leider einmal zu Ende. Hinter uns liegen wunderbare Tage, zahlreiche Eindrücke und Begegnungen mit Menschen. Wir haben gemeinsam erlebt, dass klassische Musik auch von der jüngeren Generation gehört und geschätzt wird. Die Werke von Mozart, Chopin, Beethoven und anderer, lange bereits verstorbener Komponisten, vermögen es immer noch, die Herzen der Zuhörer zu berühren. Klassik ist also weder antiquiert noch angestaubt.
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