E-Bike Typen – das passende Fahrrad finden

Das Elektrofahrrad hat eine sensationelle Erfolgsgeschichte hingelegt. E-Bikes und Pedelecs werden immer beliebter. Wurden motorisierte Fahrräder anfangs nur in sehr einfacher Variante gebaut, gibt es inzwischen eine immense Auswahl verschiedener E-Bike-Typen. Anders als noch vor einige Jahren zuvor beschränkt sich das Elektrorad nicht mehr nur auf gemütliche Sonntagsausflüge oder auf die Nutzung als Seniorenfahrrad. Inzwischen finden Elektrofahrräder sogar Einsatz im Radsport. Auch für Familien gewinnt das Hybridrad zunehmend an Bedeutung. Daher ist eins klar: Möchten Sie ein Elektrofahrrad kaufen, sollten Sie sich unter den verschiedenen E-Bike Typen das passende Fahrrad aussuchen. Diese stellen wir Ihnen in unserem heutigen Ratgeber in der Rubrik „Freizeit“ vor.

Die Entstehung der unterschiedlichen E-Bike Typen

Erste motorisierte Fahrräder gibt es bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts. Doch erst mit dem Gelhard-E-Bike aus 1982 nimmt der Erfolg des Elektrobikes Fahrt auf. Bei diesem innovativen Fahrrad war die Unterstützung des Motors von der Tretleistung abhängig. Aufgrund des großen Erfolges fanden sich weitere Entwickler für die noch junge Technologie. Immer mehr Fahrradhersteller brachten motorisierte Fahrräder mit Akku auf den Markt. Darunter zum Beispiel Markenhersteller wie Kynast, Yamaha, Merida. Seither findet eine kontinuierliche Weiterentwicklung statt, sodass Elektrofahrräder auch im Radsport angekommen sind.

Pedelecs & E-Bikes boomen

Wurde das Elektrofahrrad in Deutschland bis etwa 2010 einzig als Seniorenfahrrad für gemütliche Radtouren wahrgenommen, indes häufig belächelt, schreiben Pedelecs und E-Bikes inzwischen längst Erfolgsgeschichte. In den Jahren 2012 bis 2016 hat sich die Anzahl der Elektrofahrräder verdoppelt. Besaßen im Jahre 2012 noch rund 1,3 Millionen Deutsche ein Elektro-Fahrrad, waren es im Jahr 2016 bereits 2,8 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer, die auf dem Zweirad mit elektrischer Unterstützung unterwegs waren. Laut statista kam es von 2019 bis 2021 nochmal zu einem massiven Anstieg, was die Absatzzahlen von E-Bikes anbelangt. So wurden 2021 bundesweit 2 Millionen Elektrofahrräder verkauft, während 2015 nur knapp eine halbe Millionen Fahrräder mit Motor gekauft wurden.

Welche E-Bike Typen gibt es?

Aufgrund der zunehmenden Begeisterung für das Elektrofahrrad, sind im Fachhandel inzwischen viele verschiedene E-Bike Typen erhältlich. Ebenso wie bei herkömmlichen Bikes unterscheiden sich auch elektrische Fahrräder im Aufbau sowie in ihrer Rahmengeometrie.

Generell ist es wichtig, für die gewünschte Fahrweise den richtigen E-Bike Typ auszuwählen. Unbedingt ist bei der Auswahl darauf zu achten, ob es sich um ein Freizeitbike, ein Seniorenbike oder ein Sportbike handelt. Jeder Fahrradtyp hat individuelle Stärken und Schwächen. Zudem spielt auch die maximale Belastung des Rades durch Körpergewicht nebst Zuladung wichtige Rolle.

Elektrisches Citybike

Dieser Fahrradtyp ist in der Regel das günstigste Einstiegsmodell sowie ein praktischer Allrounder für das Stadtgebiet. Das Citybike mit Motor eignet sich hervorragend, wenn Sie für kurze Strecken ein Elektrofahrrad kaufen möchten. Mit ihm lassen sich problemlos kleine Einkäufe erledigen, zwischen Zuhause und Job pendeln oder gelegentlich kurze Fahrradausflüge machen. Beim Kauf eines elektrischen Citybikes verfügt überlicherweise das E-Bike über eine StVZO-Ausstattung. Es ist somit zur Teilnahme im Straßenverkehr zugelassen.

E-Trekking-Bike

Der Übergang zwischen Citybike und Trekkingbike ist fließend. Trekkingräder bieten meist höheren Fahrkomfort,  sind in der Regel auch robuster als Citybikes. Das elektrische Trekkingrad eignet sich für schnelle, wie auch spritzige Fahrweise, ist deshalb mit schmalen Reifen und je nach Modell oft mit Federgabel ausgestattet. Wenn Sie häufig auf dem Fahrrad unterwegs sind, gerne schnell fahren und mit dem Rad die ein oder andere Tour machen wollen, gehört dieses Fahrrad zu den E-Bike-Typen, die für Ihre Bedürfnisse in die engere Auswahl kommen sollte.

E-Bike Typ Hollandrad

Hollandräder sind ebenfalls hervorragende Fahrräder für den Alltag und gelegentliche Ausflüge. Sie bieten eine bequeme Sitzposition, unterstützen durch einen tiefen Rahmen sicheres Aufsteigen und Absteigen.

Aufgrund dieser komfortablen Rahmengeometrie in Verbindung mit einem breiten Lenker ist dieser Fahrradtyp auch bei E-Bikes äußerst seniorenfreundlich und für Menschen mit leichten körperlichen Beeinträchtigungen geeignet. Während Aufsteigen, Absteigen und Fahren sorgt das Hollandrad durch seine Stabilität für Sicherheit.

Neben der beliebten Rahmengeometrie, welche für einen tiefen Einstieg sorgt, kann bei diesen Rädern der Sattel tief eingestellt werden, damit unsichere Damen und Herren mit den Füßen vollständig den Boden erreichen. Dies erleichtert Aufstieg, Abstieg sowie Anfahren. Der breite Lenker des Hollandfahrrads erlaubt es zudem unsicheren Fahrern, sich auf dem Fahrradlenker abzustützen.

Problemlos lässt sich vor dem Lenker oder auf dem Gepäckträger ein Fahrradkorb anbringen, um sicher Einkäufe transportieren zu können. Standardmäßig sind elektrische Hollandräder mit Gangschaltung, Rücktrittbremse und allen erforderlichen StVZO Komponenten ausgestattet.

E-Bike MTB Fully / Hardtail / Enduro, Trial & Co

Für den Radsport und Geländefahrten im Freizeitbereich stehen verschiedene MTB E-Bike Typen zur Auswahl. Innerhalb dieser Gruppe sind diverse Mountainbikes erhältlich, die auf das Radfahren abseits befestigter Straßen ausgelegt sind.

Zu den MTB Typen zählen beispielsweise:

  • All Mountain (AM) – Full Suspension Vollfederung, für Flachland, Steigungen, Gebirgsfahrten
  • Downhill (DH) – hohes Gewicht & sehr robuste Bauform, für schnelle Abfahrten in anspruchsvollem Gelände
  • Trial – niedrige Rahmenhöhe, wenige Gänge, für anspruchsvolle Geländefahrten, Sprünge und Geschicklichkeitsprüfungen
  • Enduro – meist Full Suspension, einstellbares Fahrwerk, für Downhill-Fahrten, Touren & Sprünge geeignet
  • Dirt Jump (DJ) – kleine, aber äußerst stabile Rahmengeometrie, geringes Gewicht, um Sprünge und Rotationen optimal zu unterstützen
  • Four Cross (4X) – starrer Hardtail- oder Fullyrahmen, für schnelle Fahrten im unwegsamen Gelände abwärts
  • Freeride (FR) – Vollfederung mit langer Feder, schwere Ausführung, für schwere & abschüssige Geländefahrten
  • Cross Country (XC/CC) – hauptsächlich Hardtail, manchmal Fully, für schnelle Fahrten auf leichtem unbefestigten Gelände
  • Fatbike – sehr breite Reifen, für MTB-Fahrten im Sand und im Schnee

Achtung: Anders als bei den E-Bike Typen Citybike, Trekkingbike sowie Hollandrad steht bei Mountainbikes die sportliche Fahrweise im Vordergrund, weshalb diese Fahrräder standardmäßig nicht mit StVZO Komponenten ausgerüstet sind, bis auf wenige Ausnahmen.

MTB E-Bike mit Straßenzulassung

Mountainbikes dürfen gemäß der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) nur dann im Straßenverkehr gefahren werden, wenn sie mit Fahrradklingel, zwei unabhängig voneinander funktionierenden Bremsen, rutschfesten sowie fest verschraubten Pedalen, funktionierender Beleuchtung und Speichenreflektoren ausgestattet sind.

Möchten Sie sich ein motorisiertes Mountainbike kaufen und damit nicht nur im Gelände fahren, sondern auch im Straßenverkehr, müssen Sie entweder ein vollausgestattetes MTB E-Bike mit Straßenzulassung kaufen oder Ihr neues Fahrrad mit den vom Gesetzgeber vorgegebener Ausrüstung ergänzen. Nur damit ist das Fahrrad verkehrssicher und für die Teilnahme im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen.

Dies ist ebenfalls zu bedenken, wenn Sie zwar grundsätzlich das MTB im Gelände fahren, aber vorher auf Ihrem Mountainbike durch den Straßenverkehr fahren müssen, um die Geländepiste zu erreichen. Insofern das MTB keine Straßenzulassung hat, Sie mit Ihrem E-Rad im Straßenverkehr erwischt werden, droht ein Bußgeld. Da bei Mountainbikes ohne Straßenzulassung durchaus mehrere Verstöße gleichzeitig erfüllt werden, können sich Bußgelder summieren.

MTB ohne oder mit Straßenzulassung?

Es gilt immer abzuwägen, ob von vorne herein ein verkehrssicheres E-MTB gekauft, dieses nachgerüstet oder gänzlich zugunsten sportlicher Performance auf StVZO Ausrüstung verzichtet wird. Hier steht der vorgesehene Nutzungszweck im Vordergrund.

Wer mit seinem MTB regelmäßig auf der Straße fährt, sollte in jedem Fall ein Mountainbike kaufen, das StVZO konform ist oder nachrüsten. Radsportler, bei denen die geländegängige Performance im Vordergrund steht, können das Sportfahrrad entweder mit einem Fahrradanhänger oder mit einem Dachgepäckträger transportieren.

E-Bike Rennrad / Gravelbike

Zu den sportlichen E-Bike Typen zählt natürlich auch das Rennrad, welches für schnelles Fahren und länger Strecken eine gute Wahl ist. E-Bike Rennräder sind je nach Modell mit Mittelmotor oder Heckmotor ausgestattet. Durch ihr geringes Gewicht sowie schmale Reifen sind hohe Geschwindigkeiten möglich. Eine Sonderform stellt das Gravelbike dar, welches durch seine Bauweise robuster als das normale Rennrad ist und deshalb eine gute Geländegängigkeit mit sich bringt. Hauptsächlich werden Gravelbikes auf nicht asphaltierten, aber festen Wegen gefahren.

Das E-Bike Rennrad bzw. Gravelbike basiert häufig auf einem leichtgewichtigen Aluminiumrahmen oder Carbonrahmen. Um zusätzlich Gewicht einzusparen, kann das Fahrrad auch mit kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff optimiert sein.

Hinweis: Interessieren Sie sich für E-Rennräder, müssen Sie zwingend darauf achten, ob es sich um ein E-Bike oder ein Pedelec handelt. Denn je nachdem, welche Motorleistung abrufbar ist, gelten für die Fahrradtypen besondere gesetzliche Bestimmungen, welche einzuhalten sind. Darauf gehen wir weiter unten noch näher ein.

Elektrisches Lastenfahrrad

Unter diesen E-Bike Typen werden motorisierte Fahrräder zusammengefasst, mit denen sich entweder größere Lasten, Hunde, Kinder oder sogar Erwachsene transportieren lassen. Bei diesen Fahrrädern müssen zwingend hohe Ansprüche an Qualität, maximale Traglast und Akkuleistung gestellt werden. Denn wie die Typenbezeichnung es verdeutlicht, wird beim Radfahren mehr Gewicht transportiert, als bei einer einzelnen Radfahrerin oder bei einem einzelnen Radfahrer.

Im Vergleich zu den anderen E-Bike Typen unterscheidet sich das Lastenfahrrad durch einen großen Korb, der entweder vor dem Lenker oder am Fahrradheck platziert und für die Mitnahme von Gepäck, Hunden oder Menschen geeignet ist. Ein solches Zweirad basiert stets auf einem äußerst stabilen Rahmen sowie weiteren Bauteilen, die dementsprechend eine hohe Traglast aufweisen.

Je nachdem, für welches motorisierte Lastenfahrrad Sie sich interessieren, ist der Transportkorb mit Sitz und Anschnallmöglichkeiten für Kinder, Erwachsene oder Hunde ausgestattet.

Ein solches Elektrofahrrad eröffnet somit Hundehaltern, Familien und Senioren neue Mobilität. Etwa dann, wenn Mama oder Papa mit Kleinkindern eine Radtour machen wollen oder der erwachsene Partner selbst nicht in der Lage ist, alleine Fahrrad zu fahren.

Unbedingt ist beim Kauf eines Lastenrades auf den vom Hersteller vorgesehenen erwendungszweck zu achten. So ist nicht jedes Lastenfahrrad für die Mitnahme von Kindern, Tieren oder erwachsenen Personen vorgesehen. Um Senioren oder körperlich beeinträchtigte Menschen mitzunehmen, ist ein Tiefeneinsteiger die beste Wahl.

Faltbares E-Bike

Nachdem wir Ihnen die wichtigsten E-Bike Typen vorgestellt haben, kommen wir auf einen weiteren Fahrradtyp, welcher ebenfalls eine Sonderform darstellt: das faltbare Elektrofahrrad. Das E-Klappfahrrad ist ein kompaktes Zweirad, welches sich in wenigen Handgriffen zusammenklappen oder aufklappen lässt.

Im zusammengeklappten Zustand hat das Klappfahrrad mit Motor ein geringes Packmaß. Es lässt sich gut im Kofferraum, im Van oder im Expeditionsmobil verstauen. Aufgrund seiner Klappfunktion bewegt sich dieser Typ eher im gehobenen Preissegment. Da bei Klapprädern höchste Stabilität für die Sicherheit unabdingbar ist, muss hierbei strikt auf gute Qualität geachtet werden.

Was ist der Unterschied E-Bike Pedelec?

Bevor Sie ein Fahrrad mit Motor kaufen, sollten Sie die Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bike Typen kennen, da nicht jeder motorisierte Fahrradtyp ohne Weiteres gefahren werden darf, zudem weitere gesetzliche Bestimmungen zu beachten sind.

Optisch gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen E-Bike und Pedelec. Der Unterschied von Pedelec und E-Bike ergibt sich hauptsächlich durch den Antrieb, der sich einerseits auf die Fahrweise, andererseits auf die Zulassung im Straßenverkehr auswirkt.

Beide motorisierten Räder haben einen Elektromotor. Während beim Pedelec der Radfahrer mit Muskelkraft in die Pedale treten muss und der Motor lediglich eine Unterstützung beim Pedalieren leistet, kann das E-Bike eigenständig mit dem Motor gefahren werden.

Pedalieren ist – anders als beim Pedelec – nicht notwendig.

Zudem gibt es zwischen Pedelec und E-Bike Unterschiede, was die maximale Geschwindigkeit sowie den rechtlichen Status zur Teilnahme im Straßenverkehr anbelangt. Für das Pedelec sind weder Führerschein noch Zulassung erforderlich, insofern die Trittunterstützung höchstens bis zu 25 km/h abrufbar ist. Ebenso entfällt die Helmpflicht für Radfahrer.

Anders verhält es sich beim S-Pedelec. Unterstützt diese Fahrradtyp beim Treten mit mehr als 25 km/h bis zu 45 km/h, gilt das Zweirad als Kleinkraftrad, sodass eine Fahrerlaubnis erforderlich ist, die Helmpflicht erfüllt werden muss und mit dem Zweirad nicht auf dem Radweg gefahren werden darf. Betriebserlaubnis sowie Versicherungskennzeichen sind Pflicht. Diese Regeln gelten ebenfalls für einige Elektrofahrräder. E-Bike Typen, die durch alleinige Motorleistung gefahren werden können, unterliegen demnach ebenso gesetzlichen Bestimmungen, ähnlich wie beim Kraftrad.

Wichtig für alle E-Bike Typen: Fahrradversicherung abschließen

Fahrraddiebstahl hat Hochkonjunktur. Ob normales Damenfahrrad, Herrenfahrrad, Kinderfahrrad oder Elektrofahrrad spielt keine Rolle. Allerdings sind insbesondere die motorisierten Zweiräder innerhalb der höherpreisigen E-Bike Typen bei Kriminellen beliebt. Daher sollten Sie für Ihr neues Fahrrad unbedingt eine Fahrradversicherung abschließen. Durchaus kann auch eine Fahrradvollkasko Versicherung sinnvoll sein, um teure E-Bikes bei Vandalismus, Unwetterschäden sowie Unfallschäden abzusichern.

Titelbild: (c) Alex Herbek

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