Rasen säen: Anleitung und Tipps für einen perfekten grünen Rasen
Sie träumen von einem sattgrünen, gesunden Rasen? Damit dieser Traum Wirklichkeit werden kann, zeigen wir Ihnen wie Sie eine dichte grüne Rasenfläche anlegen können. Die Aussaat von Rasensamen ist zwar ein aufwendig, aber auch kein Hexenwerk, wenn alle Vorarbeiten und Schritte dieser Anleitung eingehalten werden. Was Sie beim Rasen säen beachten sollten, welchen Rasensamen Sie am besten verwenden und wie Sie Ihren Rasen pflegen, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Rasen säen oder Rollrasen verlegen?
Wenn Sie einen neuen Rasen anlegen möchten, haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie wählen den klassischen Saatrasen oder entscheiden sich für das Verlegen von Rollrasen. Schlussendlich ist diese Entscheidung unter anderem vom persönlichen Budget abhängig. Schon bei mittelgroßen Rasenflächen übersteigt der Preis für Rollrasen den einer Rasenssaat um ein Vielfaches. Hinzu kommt, dass aus logistischer Sicht ein Rollrasen keine nennenswerten Vorteile mit sich bringt. Es kann sogar sehr aufwendig sein, einen Fertigrasen zu verwenden, da Sie Rollrasen sofort auf der gesamten Rasenfläche verlegen müssen.
So ist es deutlich preiswerter, wenn Sie selber Rasen aussäen. Allerdings braucht es nach der Aussat etwa drei Monate Zeit, ehe der Rasen vollständig nutzbar ist. Damit der Rasen erfolgreich ausgesät werden kann, muss der Boden zudem locker sowie frei von Steinen und Unkraut sein. Bei den Rasenmischungen sollten Sie auf jeden Fall nicht zwangsläufig sparen: Hochwertigere Saatmischungen benötigen zwar länger zum Wachsen, besitzen dafür allerdings auch eine dichtere Grasnarbe. Auch wenn Sie das Saatgut nicht sofort verwenden, sollten Sie es nicht zu lange lagern. Denn bereits nach 12 Monaten weisen einige Gräsersorten wie beispielsweise Rotschwingel eine deutlich schlechtere Keimquote auf.
Das Wichtigste in Kürze zum Rasen anlegen
Mit der Aussaat des Rasensamen sollten Sie idealerweise in den Frühlingsmonaten April oder Mai oder alternativ im Spätsommer (August/September) beginnen.
Gehen Sie dabei wie folgt vor: Lockern Sie den Boden auf, arbeiten Sie auf lehmigem Boden Sand ein. Glätten Sie die Erde dann mit einer Harke, walzen Sie sie um und entfernen Sie die restlichen, unebenen Flächen. Säen Sie dann den Grassamen aus und arbeiten Sie diese flach mit der Harke ein. Zum Schluss tragen Sie auf dem Boden eine dünne Schicht Erde auf und befeuchten die Fläche über einen Zeitraum von sechs Wochen gleichmäßig.
Wann Rasen säen?
Damit Rasensamen schnellstmöglich aufkeimen, benötigen sie Temperaturen um die zehn Grad Celsius oder höher sowie ausreichend Feuchtigkeit. Daher sind die Bedingungen im Frühjahr und im Frühherbst am besten. Zu spät sollten Sie die Aussaat nicht starten, da sich die Samen aufgrund der Kälte sonst womöglich unausgewogen entfalten. Auch an einem Hochsommertag sollten Sie besser auf die Aussaat verzichten. Ist es zu trocken, müssten sie die Fläche schlimmstenfalls permanent bewässern. Doch auch an verregneten Tagen ist die Saat ungeeignet, da die Samen vom Wasser fortgespült werden könnten. Grundsätzlich können Sie Rasen ganzjährig säen, da die Samen winterhart beschaffen sind. Fallen die Temperaturen allerdings unter zehn Grad Celsius, keimen sie sehr langsam. Zudem sind die Graspflänzchen dann anfälliger für Schäden.
Schritt für Schritt: So sollten Sie beim Rasen säen vorgehen
- Damit der frisch ausgesäte Rasen weiterhin gut aussieht und später nicht verdorrt, sollten Sie im ersten Schritt den Boden gründlich vorbereiten. Um den Erdboden gut durchzuarbeiten, hilft Ihnen ein Spaten oder eine Motorfräse.
- Im nächsten Schritt befreien Sie die zukünftige Rasenfläche von Unkraut und sammeln Steine und Wurzelstücke auf. Abhängig davon, ob der Erdboden tonig, lehmig oder sandig beschaffen ist, arbeiten Sie entweder Sand, Rasenerde oder Humus ein.
- Anschließend sollten Sie mit einem Rechen die Rasenfläche begradigen. Nutzen Sie dazu einen breiten Holzrechen, mit dem Sie den Boden einebnen. So vermeiden Sie, dass sich später Löcher bilden, in die Regenwasser oder Gießwasser eindringen kann.
- Im nächsten Schritt müssen Sie mit einer Rasenwalze den Boden verdichten. Rasenwalzen können Sie meist im Baumarkt ausleihen. Sobald Sie mit der Walze den Boden längst und quer verdichtet haben, sollten Sie die Rasenfläche rund eine Woche lang „ruhen“ lassen. Danach können Sie mit der Aussaat beginnen.
- Bevor Sie den Rasensamen verteilen, sollten Sie den für sich richtigen Samen wählen. Im Handel bekommen Sie unterschiedliche Saatgutmischungen angeboten. Empfehlenswert sind Regel-Saatgut-Mischungen mit Siegel, die eine gute Qualität innehaben. Hochwertige Samen kosten, abhängig vom Anbieter, für eine 100 Quadratmeter-Fläche beispielsweise zwischen 20 und 40 Euro.
- Bevor Sie den Rasensamen verteilen, sollten Sie auf die richtige Menge achten. Diese sollte schätzungsweise 20 bis 35 Gramm pro Quadratmeter betragen. Bei einer höheren Menge besteht die Gefahr, dass sich die Samen gegenseitig behindern und unregelmäßig wachsen. Nachdem Sie die richtige Menge abgemessen haben, füllen Sie die Samen in eine Sähwanne. Alternativ ist es auch möglich, die Samen mit der Hand auszustreuen. Achten Sie auf alle Fälle darauf, dass es windstill ist, damit die Grassamen nicht verweht werden. Falls Sie ein besonders gleichmäßiges Ergebnis erhalten möchten, sollten Sie auf einen Streuwagen setzen.
- Anschließend sollten Sie die Rasensamen mit dem Holzrechen einharken. Gehen Sie dabei wie gewohnt in Längsrichtung und Querrichtung vor. Es macht sich gut, wenn Sie die Samen leicht andrücken. Denn auf diese Weise kann das Saatgut nicht mehr „verrücken“, sodass die Samenkörner später direkt Nährstoffe aufnehmen können. Ein weiterer, guter Nebeneffekt besteht darin, dass Vögel und andere Insekten nicht mehr so einfach auf die Saat zugreifen können.
- Im letzten Schritt müssen Sie noch den Rasensamen wässern, in dem Sie die gesamte Rasenfläche beregnen. Hier empfiehlt sich der Einsatz eines Schwenkregners, mit dem Sie vier Mal täglich jeweils zehn Minuten die Fläche bewässern. Die nächsten vier Tage sind besonders wichtig, da die Rasensamen auf Trockenheit sehr empfindlich reagieren und regelmäßig Wasser benötigen. Dennoch sollten Sie während der nächsten vier Wochen darauf achten, den Boden nicht unter Wasser zu setzen. Pfützen und Staunässe sind nicht gut, da sie den Samen Sauerstoff entziehen.
Nach der Aussaat Rasen richtig pflegen
Nach der Bewässerung benötigt das Saatgut ein bis drei Woche Ruhe, um zu gedeihen. Während dieser Zeit sollten Sie selbstverständlich weiterhin auf eine konsequente Bewässerung achten. Sobald nach rund zwei bis vier Wochen die erste Grünfläche sichtbar wird, können Sie die Gießintervalle verlängern. Bleibt es trocken, müssen Sie lediglich alle 24 bis 48 Stunden gießen. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit benötigt die Saat zwischen 10 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter.
Böden aus Sand sollten Sie etwas häufiger, aber weniger stark wässern. Lehmböden benötigen Wasser nur alle zwei bis drei Tage, dafür aber reichlich. Versuchen Sie außerdem, den Boden bis in die Spatentiefe hinein zu durchfeuchten, damit die Wurzeln gut in die Tiefe wachsen und in den Folgejahren nicht austrocknen. Sobald die Grashalme eine Länge von etwa acht bis zehn Zentimeter erreicht haben, können Sie erstmals den Rasen mähen. Nachdem Sie den Rasen auf etwa vier bis fünf Zentimeter Länge geschnitten haben, bringen Sie einen Langzeitdünger an. So sorgen Sie dafür, dass die Gräser besser verzweigen.
Fragen & Antworten
In diesem Bereich haben wir alle Interessierten einmal die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Rasen saen aufgelistet.
Wann kann man Rasen aussäen?
Rasen sollte man im Frühling oder Herbst aussäen. Grundsätzlich gilt dabei, dass es weder zu warm, noch zu kalt sein darf. Für die Aussaat von Rasensamen sind die besten Monate April und Mai sowie August und September.
Rasen säen ohne Walze – geht das?
Wenn es sich bei der Rasenfläche um einen schweren kompakten Boden handelt, müssen Sie diesen nicht verdichten. In diesem Fall können Sie auf den Einsatz einer Walze verzichten. Wer lockeren Boden besitzt und keine Rasenwalze kaufen möchte, kann sich mit einer Alternative aus zwei Brettern, welche mit einem Stück Gürtel oder Spanngurt an die Füße geschnallt werden, behelfen.
Wie lange dauert es, bis Rasensamen keimt?
Rasensamen brauchen unterschiedliche lange, um zu wachsen. Nach einer gewissen Ruhezeit benötiget es noch einige Tage, damit der Rasensamen keimen kann. Die Spanne liegt hierbei zwischen acht und 28 Tagen.
Soll man Rasensamen mit Erde bedecken?
Man sollte Rasensamen nicht vollständig mit Erde bedecken, da er ansonsten nicht keimt. Es reicht also vollkommen aus, die Samen nur umzuwälzen, damit sie Bodenkontakt haben.
Kann man den Rasen zu dicht säen?
Man sollte darauf achten, Rasen nicht zu dicht zu säen. In diesem Fall verbleiben Regenwasser und Gießwasser auf der Erdoberfläche und können nicht einsickern. Auf diese Weise wird eine ausreichend Sauerstoffzufuhr der Samen verhindert. Zusätzlich entsteht eine harte Oberfläche, auf der es sich nicht gut laufen lässt.
Was sollte man beachten, wenn man im Herbst Rasen säen möchte?
Auch im Herbst ist ein guter Zeitpunkt dafür, um neuen Rasen anzusäen. Zwischen August und Oktober/November lassen sich insbesondere Saatmischungen verwenden, die eine Temperaturtoleranz von bis zu fünf Grad Celsius versprechen. Allerdings sollten die Temperaturen im Herbst zu der Zeit noch relativ konstant sein, also kein Dauerregen oder Wetterumschwünge angesagt sein. Zudem sollte es in den kommenden Wochen noch sonnenreiche und lichtreiche Tage geben, sodass die Samen noch ausreichend Tageslicht zum Wachsen erhalten.
Tipp: Im Herbst sollten Sie den Rasen nicht mit einem herkömmlichen Dünger behandeln, sondern einen speziellen Herbstdünger verwenden, der gut auf die Wintermonate vorbereitet. Dünger, die einen hohen Kaliumanteil haben, eignen sich gut dafür.
Wie lange muss man nach der Aussaat Rasen wässern?
Frisch ausgesäter Rasen benötigt in den ersten Wochen fortlaufend Wasser. Bis er keimt und austreibt, sollten Sie ihn also drei bis vier Wochen durchgehend feucht halten. Es reicht allerdings, lediglich die obere Bodenfläche zu gießen, da die Grassamen nur rund ein Zentimeter in den Boden reichen. Bewässern Sie aber nicht zu viel und verteilen Sie lieber kleinere Mengen, damit auf dem Rasen keine Pfützen entstehen. Versuchen Sie außerdem, die frische Rasenfläche nicht zu betreten. Es sei denn, ein Betreten lässt sich zum Bewässern nicht vermeiden.
Bei welcher Temperatur keimt Rasen?
Rasen keimt bei einer beständigen Temperatur zwischen acht und zehn Grad Celsius. Höhere oder niedrigere Temperaturen können den Prozess verzögern oder gänzlich unterbinden.
Lassen sich Rasensamen einfach auf den Rasen streuen?
Rasensamen können einfach ausgestreut werden. Allerdings sollten Sie dabei „Risiken“ wie beispielsweise die Witterungsverhältnisse einkalkulieren.
Wie tief können Rasensamen in die Erde?
Bestenfalls keimen Grassamen, wenn sie etwa einen Zentimeter tief im Boden sind. Tiefer sollten die Samen nicht liegen, da sie ansonsten nicht mit ausreichend Sonnenlicht versorgt werden.
Kann man im Winter Rasen säen?
Wenn Sie im Winter rasen säen, würden der Grassamen erfrieren, sofern draußen Frost herrscht. Allgemein sind Grassamen winterhart, weshalb sie ihn auch schon im Frühjahr oder im späten Herbst aussäen können. Die Gräser wachsen erst ab einer Temperatur von schätzungsweise zehn Grad Celsius.
Welchen Dünger für neuen Rasen?
Den ersten Rasendünger sollte man im Frühjahr geben, den letzten Dünger erhält der Rasen im Herbst. Im Frühjahr empfiehlt sich ein stickstoffbetonter Dünger, während es im Herbst ein kaliumreicher sein sollte.
Was ist der ideale pH-Wert für Rasen?
Idealerweise sollte für Rasen der Boden einen pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5 haben. Ob der Boden sauer ist, lässt sich beispielsweise vor der Aussaat ein Bodentest überprüfen.
Welche Rasensorte ist die richtige?
Abhängig vom jeweiligen Einsatzzweck lassen sich Zierrasen, Spielrasen sowie Schattenrasen voneinander unterscheiden. Schattenrasen macht sich an Orten gut, die weniger als vier Stunden Sonne pro Tag abbekommen. An solchen Stellen wächst das Gras meistens nicht allzu üppig, sodass Sie unbedingt ein spezielles Schattenrasen-Saatgut mit einer robusten Mischung benötigen.
Kann man Rasen teilweise nachsäen?
Sofern noch ausreichend Rasen besteht und lediglich einige Stellen nicht mehr ganz so grün sind, haben Sie die Option, lediglich einzelne Stellen nachzusäen. Dabei sollten Sie zunächst die einzelnen Stellen kräftig aufharken und die Samen locker in die Erde streuen. Anschließend können Sie die Samen einfach ohne Walze etwas festtreten. Vergessen Sie nicht, auch diese Stellen gründlich zu bewässern.
Rasenfläche nach dem Rasen säen wie lange nicht betreten?
Rasen benötigt ungefähr eine bis vier Wochen, damit die Samen keimen. Während dieser Zeit sollten Sie es vermeiden, den Rasen zu betreten und nur darauf treten, wenn Sie gießen wollen. Auch dann, wenn die Grashalme kürzer als einen Zentimeter sind, sollten Sie darauf verzichten, den Rasen zu begehen. Denn dann sind die Halme noch sehr schwach und brauchen noch Zeit, damit sie kräftig werden. Sobald sich nach weiteren zwei bis vier Wochen eine dicke Rasendecke gebildet hat, können Sie den Rasen mühelos betreten, sollten ihn aber weiterhin nicht allzu stark belasten. Erst dann, wenn die Halme mit einer Länge zwischen fünf und zehn Zentimetern „ausgewachsen“ sind, hält die Rasenfläche den gängigen Belastungen stand.
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