Rasen vertikutieren und lüften
Damit aus der Grünfläche im Garten ein saftig grüner Traumrasen wird, ist die richtige Rasenpflege unumgänglich. Diese beginnt bei der Wahl des Saatguts und Bodenaufbereitung vor dem Rasen säen und reicht bis zur Rasenpflege. Neben regelmäßigem Mähen sollten Sie Ihren Rasen vertikutieren und lüften. Beide Pflegemaßnahmen helfen dabei, das Wachstum von Moos zu reduzieren, für ausreichende Belüftung und eine schöne Rasenfläche zu sorgen. Allerdings ist es wichtig zu wissen, wann und welche Pflege sinnvoll ist.
Warum Sie Ihren Rasen vertikutieren & lüften sollten
Regelmäßiges Rasen mähen sorgt für ein schönes Gesamtbild der Grünfläche und regt die Vitalität der Grashalme an. Allerdings reicht diese wichtige Rasenpflege meist nicht aus, um sich auch langfristig an einem tollen Traumrasen erfreuen zu dürfen.
Sie möchten Ihren Garten zur Ruheoase gestalten und Ihre Grünfläche in einen prächtigen Traumrasen verwandeln? Dann sollten Sie zusätzlich zum Mähen Ihren Rasen vertikutieren und lüften.
Vorbeugung & Behandlung von Problemrasen
Vornehmliches Ziel beider Pflegemaßnahmen ist es, durch hinreichende Rasenbelüftung unvermeidbarer Verdichtung der Grünfläche entgegenzuwirken und damit effizient Moosbildung sowie Entstehung von Rasenkrankheiten und anderen Problemen vorzubeugen.
Belüftung zur Vermeidung von Rasenfilz
Für einen prächtigen Traumrasen spielt ausreichende Belüftung eine elementare Rolle, sonst entsteht ein dichter Rasenfilz, welcher das Wachstum der Grashalme beeinträchtigt, aber lästiges Mooswachstum begünstigt. Dies kann bei schlechter Rasenpflege soweit gehen, dass allmählich Moos im Rasen zur Verdrängung der Grashalme führt.
Wodurch entsteht Rasenfilz?
Problematischer Rasenfilz bildet sich hauptsächlich aus Rasenschnitt, abgestorbenen Grashalmen und Laub, wenn aufgrund fehlender Belüftung die natürliche Verrottung dieser Ablagerungen gehemmt wird.
Eine gewisse Verfilzung findet immer statt. Jedoch bauen auf gepflegten Grünflächen im Boden aktive Mikroorganismen geringe Mengen Filz sowie andere abgestorbene Pflanzenfasern ab.
Ist Rasenfilz schädlich?
Ja. Hat sich aufgrund unzureichender Rasenpflege zu viel Grasfilz gebildet, findet kein ausreichender Luftaustausch statt und so können die im Boden enthaltenen Mikroorganismen den Filz nicht mehr alleine zersetzen.
Bleibt organischer Abbau pflanzlicher Fasern aus, wirkt sich das nachteilig auf den Transport von Wasser und Nährstoffen zu den Graswurzeln aus.
Der Boden verdichtet sich weiter. Die Filzbildung nimmt zu. Das Moos im Rasen breitet sich aus, verdrängt zunehmend die Grashalme im Garten. Auf lange Sicht kann es zu Staunässe und Rasenfäule kommen.
Um eine übermäßige Verfilzung der Rasenfläche zu vermeiden, ist deshalb eine regelmäßige Belüftung hilfreich. Ist Rasen bereits verfilzt, reicht Belüften alleine nicht mehr aus. Dann muss Rasenfilz durch Vertikutieren sorgfältig entfernt werden.
Rasen vertikutieren & lüften – was sind die Unterschiede?
Nach wie vor ist es eine weit verbreitete Meinung, dass es sich beim Rasen vertikutieren und Rasen lüften um die gleiche Methode zur Rasenpflege handelt. Doch dies ist nicht richtig.
Zwar sorgen beide Behandlungen für Belüftung der Grasnarbe.
Allerdings unterscheiden sich die Pflegemaßnahmen dahingehend, was die Anwendung selbst anbelangt und mit welchem Gartengerät die Rasenpflege durchgeführt wird. Aber der wichtigste Unterschied ist in der Notwendigkeit der jeweiligen Pflege des Rasens zu sehen.
Während die Rasenbelüftung hauptsächlich dazu dient, Probleme zu vermeiden und das saftige Grün zu erhalten, sollte das Rasen vertikutieren nur durchgeführt werden, wenn aufgrund mangelhafter Belüftung bereits Probleme wie übermäßige Bildung von Moos oder schlechtes Wachstum der Grashalme bestehen.
Was ist Rasen lüften?
Beim Lüften werden mit einem geeigneten Gartenwerkzeug Löcher ins Erdreich gestochen, um den verdichteten Boden unterhalb der Rasenfläche aufzulockern.
Was ist Rasen vertikutieren?
Vertikutieren ist dann notwendig, wenn das Lüften des Rasens nicht mehr ausreicht. Etwa dann, wenn die Erde bereits besonders stark verdichtet oder die Grünfläche hartnäckig von Moos und Rasenfilz durchzogen ist.
Durchgeführt wird diese Rasenpflege entweder mit einem Handvertikutierer oder einem elektrischen Vertikutierer, der mit seinen scharfen Klingen die Grasnarbe anritzt, das Geflecht von Rasenfilz zerschneidet und das Vertikutiergut in einem Behälter auffängt.
Dabei werden leider auch Grasbüschel und Graswurzeln beschädigt, so dass nach der Behandlung unter Umständen Lücken in der Grünfläche entstehen. Dies kann eine zusätzliche Rasenaussaat erforderlich machen, um betroffene Stellen neu zu begrünen.
Insofern ist das Lüften die bevorzugte Maßnahme zur Rasenpflege und Vertikutieren erst dann zu empfehlen, wenn Lüften alleine nicht ausreicht.
Wie kann man richtig den Rasen lüften?
Um eine ausreichende Rasenbelüftung zu gewährleisten, haben wir nachfolgend wertvolle Tipps zur richtigen Rasenpflege für Sie.
Wie oft sollte die Grünfläche gelüftet werden?
Im Gegensatz zum Vertikutieren handelt es sich beim Lüften um eine relativ sanfte Rasenpflege, sodass Sie Ihre Grünflächen problemlos mehrmals im Jahr auf diese Weise behandeln können.
Regelmäßiges Lüften zahlt sich aus. Die Rasenbelüftung erfolgt im Idealfall vom Frühling bis in den Herbst hinein im Abstand von jeweils vier bis sechs Wochen. Beginnen Sie spätestens im Mai damit, Ihre Rasenfläche zu lüften.
Das beste Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie nach dem Mähen das Lüften durchführen. Die Luft kann bei kürzeren Grashalmen besser zirkulieren.
Das richtige Werkzeug zum Rasenlüften
Zum Lüften bzw. Belüften der Rasenfläche eignen sich verschiedene Gerätschaften. Welches das beste Gerät zur Rasenpflege ist, hängt von vornehmlich von der Größe des Rasens sowie dem Zustand ab.
Hat sich noch kein Rasenfilz gebildet und es bestehen keine Probleme beim Rasenwachstum, reicht es meist aus, mit einer normalen Gartenharke Löcher in die Grasnarbe zu stechen.
Ist Ihnen dieses Prozedere körperlich zu anstrengend, können Sie einen elektrischen Rasenlüfter verwenden. Dies bietet sich ohnehin ab einer gewissen Größe der Rasenfläche an.
Das Gartengerät ähnelt optisch dem herkömmlichen Rasenmäher und wird auch so bedient. Allerdings ist der Rasenlüfter nicht mit Klingen zum Kürzen der Grashalme ausgerüstet.
Stattdessen verfügt ein Rasenlüfter über eine sogenannte Lüfterwalze, welche rundum mit spitzen Zinken versehen ist. Die Zinken stechen während der Rasenpflege in den Boden und lockern das verdichtete Substrat unterhalb der Rasenfläche auf.
Intensive Belüftung durch Rasen-Aerifizierung
Sollte das einfache Lüften des Rasens nicht ausreichen, empfiehlt sich die Rasenpflege mit einer speziellen Aerifizierungsgabel. In die Zinken des Werkzeugs sind Hohlräume eingearbeitet, sodass bei der Rasen-Aerifizierung nicht nur Löcher ins Erdreich gestoßen werden, sondern auch die Erde aus den Löchern entfernt wird.
Aerifizierung wird hauptsächlich im Garten-Landschaftsbau durchgeführt und kommt vor allem bei schwierigen Bodenbedingungen in Betracht, um generell eine bessere Bodenqualität sowie nachhaltige Belüftung von größeren Grünflächen zu erzielen.
Hier gewährleistet insbesondere die Tiefenbelüftung sehr gute Ergebnisse. Dabei werden je nach Zustand des Substrats zwischen 100 bis 200 Löcher pro Quadratmeter Grünfläche in den Boden gestochen. Die Tiefe der Belüftungskanäle beträgt bei dieser Methode etwa 10 cm.
Häufig werden im Anschluss die Belüftungskanäle mit Sand gefüllt. Das sogenannte Sanden hilft dabei, den Boden langfristig schön locker zu halten. Zudem ist das Sanden eine gute Möglichkeit, lehmigen Boden nachhaltig aufzulockern und Bildung von Staunässe vorzubeugen.
Rasen vertikutieren – wie geht’s richtig?
Das Vertikutieren stellt eine enorme Belastung für die Rasenfläche dar und sollte deshalb nur durchgeführt werden, wenn es erforderlich und das Lüften bzw. Aerifizieren des Rasens nicht ausreicht.
Wie oft Rasen vertikutieren?
Ohne triftige Gründe sollten Sie höchstens einmal pro Jahr Ihren Rasen vertikutieren. Reicht das nicht aus, um Rasenfilz vollständig zu entfernen, können Sie noch ein zweites, notfalls auch ein drittes Mal mit dem Vertikutierer Ihre Grünfläche bearbeiten.
Beachten Sie jedoch, dass eine frisch vertikutierte Rasenfläche ausreichend Zeit zur Regeneration benötigt und gegebenenfalls eine Aussaat erforderlich ist. Damit Rasensaat gut aufgeht und eine gute Wurzelbildung stattfinden kann, sollte die heranwachsende Grünfläche einige Wochen geschont werden.
Wann sollte Rasen vertikutiert werden?
Ab Ende Mai bis Anfang September sollten Sie nicht Ihren Rasen vertikutieren, sondern lediglich lüften. Der beste Zeitpunkt zum Vertikutieren ist im Frühjahr nach einigen niederschlagsfreien Tagen, damit der Boden trocken ist und mit dem Vertikutierer besonders viel abgestorbenes Material aus der Grasnarbe geholt werden kann.
Das Vertikutieren sollte am besten in den Abendstunden erfolgen. Nach dieser strapaziösen Pflegemaßnahme empfiehlt es sich, die bearbeitete Rasenfläche etwa eine Woche zu schonen.
Mit welchem Gerät Rasen vertikutieren?
Das Entfernen von Rasenfilz lässt sich mit einem Rechen erledigen, insofern nur wenig Filz vorhanden und die Größe der Rasenfläche überschaubar ist. Fällt Ihnen Gartenarbeit schwer oder wollen Sie eine große Rasenfläche vertikutieren, erweist sich ein Rasenvertikutierer als nützlich.
Geeignete Geräte sind sowohl als kabelgebundener Akku-Vertikutierer wie auch als Elektro-Vertikutierer erhältlich. Besonders praktisch sind Kombi-Geräte, mit denen Sie Ihren Rasen vertikutieren und lüften können. Für die jeweilige Pflegemaßnahme muss lediglich der Vertikutieraufsatz bzw. die Lüfterwalze eingesetzt werden.
Unabhängig davon, ob Sie ein Kombigerät oder einen Vertikutierer kaufen möchten, achten Sie darauf, dass zum Lieferumfang des Gartenwerkzeugs ein großer Fangkorb gehört. Dies erspart Ihnen, nach der Behandlung des Rasens das Schnittgut entfernen zu müssen.
Rasen vertikutieren – 3 Tipps zum Abschluss
Bevor Sie im Frühling oder Herbst Ihren Rasen vertikutieren, sollten Sie ihn zwei Wochen zuvor düngen, um ihn optimal auf die Strapazen vorzubereiten.
Auch vor der Behandlung mit dem Vertikutierer empfiehlt es sich, ebenso wie beim Rasen lüften die Grünfläche zu mähen und grobes Material wie Steine oder Tannenzapfen zu entfernen.
Entferntes Moos und Rasenfilz kann problemlos über den Kompost entsorgt und nach dem Kompostieren für Blumenbeet und Gemüsebeet verwendet werden.
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